Fünf Minuten mit...

Ingrid (Alt)

In der Wiener Singakademie seit 2016.

 

Ingrid, Wien hat eine ganze Reihe von Spitzenchören. Was hat für Dich den Ausschlag für die Wiener Singakademie gegeben?
Ich war im Wiener Musikgymnasium und habe dort schon meine ersten Chorerfahrungen gesammelt. Zur WSA kam ich durch das erste “Sing on Stage” mit Bach’s “Matthäus Passion”, bei dem ich im Stage-Choir mitgesungen habe. Die Probenarbeit hat mich so begeistert, dass ich gleich darauf um einen Termin zum Vorsingen gebeten habe.

Ein “Sing on Stage” – das wird es heuer im April mit Haydn’s “Schöpfung” ja erneut geben. Welche Eigenschaften sollte ein Chorsänger, eine Chorsängerin denn haben?
Ausdauer, Liebe zur Musik, und das Herz für das gemeinsame Konzert.


Das Konzerthaus zu DEINER Bühne machen?
Dann hier anmelden zum Vorsingen.

Außer Haydn stehen bis zum Sommer unter anderem noch Brahms’ “Deutsches Requiem” und Mahler’s Achte Symphonie für die WSA am Programm. Welches Werk hat es Dir in dieser Saison besonders angetan?
Beethovens “Akademie 1808”! Die C-Dur Messe hab ich bereits in meiner Zeit am Musikgymnasium gesungen und die Chorfantasie ist schon lange eines meiner Lieblingsstücke.

Sich im professionellen Segment zu behaupten bringt eine enorme Bandbreite an Aufgaben und die Zusammenarbeit mit renommierten Orchestern und DirigentInnen mit sich. Bedeutet das manchmal auch Stress? Warum nimmt man diesen gerne auf sich?
Stress ja, denn man möchte ja genauso Qualität bringen, wie die Berufsorchester… Warum man sich das antut? Weil das Ergebnis bzw. das Erlebnis einfach durch nichts zu ersetzen ist!

Worauf kommt es denn besonders an, damit ein Konzert gelingt?
Regelmäßiger Besuch der Proben und Ehrlichkeit zu sich selbst, denn nur man selbst weiß, wann noch etwas nicht 100%ig sitzt. Ich bin außerdem froh, dass es die individuelle Stimmbildung gibt. Nur in einer Einzelstunde kann man seine Stimme gezielt schulen und am meisten dazulernen! Abgesehen davon braucht es eine professionelle Hand, die den Chor vorbereitet.

Die “professionelle Hand” der WSA ist Heinz Ferlesch. Was zeichnet seine Arbeit als künstlerischer Leiter aus?
Mir gefällt, dass er jedes Projekt vom Anfang (der Geschichte des Werks), über die Details im Stück bis zum Ende genau durchleuchtet, erklärt und buchstäblich in jedem Takt das richtige Gefühl vermittelt und auch einfordert. Das bringt den Chor dann dazu, die Musik richtig zu übermitteln, zu verstehen und musikalisch zu machen.

Bei Chorreisen hat die WSA immer wieder Gelegenheit, das zu vermitteln. Wohin bist Du schon mitgereist?
Ich war in Padua und Luxemburg dabei. Beides Städte, in denen ich zuvor noch nicht war. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Orte auf diese Weise besuchen, kennenlernen und besingen durfte.

Gibt es ein Projekt, das Dir in besonders schöner Erinnerung ist?
Eines meiner ersten Projekte war Mendelssohns “Elias”. Das war sehr beeindruckend und wird mir sicher lange in Erinnerung bleiben. Solche großen Chorwerke, wie zum Beispiel auch Bernsteins “Mass” oder die Symphonien von Mahler und Beethoven, sind meine besondere Leidenschaft. Ich liebe es, wenn viel los ist und man auf der Bühne die Musik auch spüren kann, etwa wenn man hinter den Pauken oder dem Blech zum sitzen kommt.

Dann nehme ich an Du genießt es auch, auf der Bühne zu stehen.
Ja. Ich genieße den Moment, wenn man in den vollen Saal blickt, alles ruhig wird und dann die Musik einsetzt. Ich freue mich auf die Einsätze und höre auch gerne zu. Wenn dann der letzte Ton verklingt und der Applaus beginnt, bin ich jedes Mal stolz, ein Teil dieses Erlebnisses gewesen zu sein.