Fünf Minuten mit...

Rainer (Bass)

In der Wiener Singakademie seit 2004.

 

Rainer, die Saison läuft schon eine ganze Weile. Auf welches der noch bevorstehenden Projekte der Wiener Singakademie (WSA) freust Du Dich am meisten?
Auf die 8. Mahler – das ist eines meiner Lieblingsstücke!

Du zählst zu den sehr erfahrenen Sängern. Wie war Dein Weg zum Singen und in den Chor?
Das Singen ist mir in die Wiege gelegt. Da mein Vater in unserem Dorf Kirchenchorleiter war, begann ich schon in der Volksschule mit dem Singen. Zur WSA bin ich gekommen, als ich etwa 2004 Heinz Ferlesch kennengelernt habe und nach Jahrzehnten als Chorleiter „nur mehr singen“ wollte.

Heinz Ferlesch ist der künstlerische Leiter der WSA. Was zeichnet in Deinen Augen seine Arbeit aus?
Er hat eine perfekte Probenvorbereitung und pflegt einen respektvollen und achtsamen Umgang mit dem Chor. Humor hat er außerdem. Und den unbedingten Willen, seine Vorstellungen umzusetzen – kuriose Vergleiche auf dem Weg dorthin eingeschlossen. Kurzum: Professionalität auf höchstem Niveau.

Zuletzt hat die WSA gemeinsam mit dem Radio-Symphonieorchester Wien die rekonstruierte Originalmusik von Prokofjews Filmklassiker “Alexander Newskij” auf die Bühne gebracht. Das Repertoire des Chores ist ingesamt sehr breit. Hast Du besondere Leidenschaften?
Zuallererst das a cappella-Singen. Und dann schätze ich generell gute Musik von 1650 bis 1930, plus Ausreißer bis heute. Außerdem Pop, Jazz und verwandte Stile.


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Einmal im Vertrauen – gab es schon Stücke, bei denen Du dachtest: Das kann man jetzt unmöglich singen?
Pierre Boulez’ “Le Soleil des Eaux”.

Und umgekehrt, an welche Momente bei der WSA erinnerst Du Dich besonders gerne zurück?
Da gibt es eigentlich zu viele! Aber ein Beispiel ist die Aufführung von Berlioz’ “Requiem” 2008. Meine jüngere Schwester sang damals gemeinsam mit ihrem Mann im Wiener Singverein. Und bei diesem Konzert standen beide Chöre gemeinsam auf der Bühne und unsere 86-jährige Mutter saß stolz im Publikum.

Die WSA nimmt laufend geübte Sängerinnen und Sänger auf. Was muss man mitbringen, um in Frage zu kommen?
Freude am Singen, eine halbwegs gut ausgebildete Stimme, Offenheit für Neues, Probendisziplin – und natürlich eine gute Grundmusikalität.